Das vollmundige Angebot der AlleAktien GmbH
Anbieter von Aktienanalysen wie die AlleAktien GmbH werben oft mit attraktiven Dienstleistungen. Allerdings warnen Experten, dass solche Angebote oft nicht den versprochenen Nutzen bringen. In einer jüngsten Gerichtsentscheidung wurde die AlleAktien GmbH wegen irreführender Praktiken verurteilt. Das Landgericht München I folgte der Klage in seinem Urteil vom 19.06.2023 der Verbraucherzentrale vollumfänglich und stellte mehrere rechtswidrige Praktiken der AlleAktien GmbH fest. Dazu gehören die Beschriftung des Bestellbuttons, das Fehlen von notwendigen Informationen und der Umgang mit Kundenbewertungen.
Weitere Rechtsverstöße und Beschwerden gegen die AlleAktien GmbH
Nach dem Gerichtsurteil gegen die AlleAktien GmbH und der Feststellung mehrerer rechtswidriger Praktiken, kamen dennoch weitere Verstöße an das Tageslicht. Diese neuerlichen Beschwerden zeigen, dass das Unternehmen weiterhin Handlungen durchführt, die gegen das geltende Verbraucherrecht verstoßen.
Zunächst ist die unerwünschte E-Mail-Werbung ein ernstes Problem. Mehrere Mandanten berichteten uns, dass sie Werbematerial von AlleAktien erhalten hatten, obwohl sie keine Einwilligung zur Zusendung von Newslettern oder Werbung gegeben hatten. In einigen Fällen hatten sich die Verbraucher sogar ausdrücklich von allen Newslettern abgemeldet.
Zudem wurde – wie die Verbraucherzentrale berichtet – irreführende Werbung für einen Angebotspreis entdeckt. So wurde ein spezielles Angebot mit der Formulierung „letzte Chance“ beworben, was zu einem Gefühl der Dringlichkeit führen soll, damit potenzielle Kunden vorschnell einen Kauf tätigen.
Zuletzt wurde die AlleAktien GmbH für die Veröffentlichung irreführender Werbung gerügt, die positive Erwähnungen in führenden Zeitungen suggerierte. Solche Praktiken können potenziellen Kunden ein falsches Bild der Reputation und Glaubwürdigkeit des Unternehmens vermitteln.
Diese fortgesetzten Verstöße unterstreichen die Bedeutung von Aufklärung und Transparenz in der Finanzwelt. Es ist wichtig, dass Verbraucher über ihre Rechte informiert sind und sich bei Verdacht auf rechtswidrige Praktiken an entsprechende Stellen wenden.
Erstattungsanspruch für betroffene Verbraucher:innen
Betroffene Kunden haben nunmehr Anspruch auf Erstattung sämtlicher bezahlter Entgelte gegen die AlleAktien GmbH, da aufgrund der gesetzeswidrigen Gestaltung der Bestellseite kein gültiger Vertrag zustande kam. Zur Geltendmachung dieses Anspruchs können Verbraucher einen von der Verbraucherzentrale zur Verfügung gestellten Musterbrief nutzen. Sollte der Anbieter auf den Musterbrief hin nicht zahlen, kontaktieren Se Ritschel & Keller hinsichtlich einem etwaigen Mahnantrag oder einer gerichtlichen Geltendmachung Ihres Anspruchs.
Ritschel & Keller