Serious Fraud Office (SFO) und der perfide Recovery-Scam: Wenn Betrugsopfer erneut betrogen werden
Wer glaubt, dass mit dem ersten Betrug das Schlimmste bereits überstanden ist, irrt sich leider. In unserer spezialisierten Tätigkeit als Rechtsanwälte im Kapitalanlagerecht begegnen wir immer häufiger einer besonders perfiden Form der Anschlusskriminalität: dem sogenannten Recovery Scam. Besonders alarmierend ist dabei, dass sich manche dieser Betrugsversuche sogar auf den Namen renommierter Behörden wie dem Serious Fraud Office (SFO) berufen – um das Vertrauen bereits geschädigter Anleger erneut zu erschleichen.
Was ist das Serious Fraud Office (SFO)?
Das Serious Fraud Office (SFO) ist eine britische Strafverfolgungsbehörde mit Sitz in London, die auf schwere Wirtschaftsverbrechen, insbesondere Betrugs-, Bestechungs- und Korruptionsdelikte, spezialisiert ist. Sie arbeitet eng mit anderen internationalen Ermittlungsbehörden zusammen und genießt weltweit hohes Ansehen. Die offizielle Website lautet: www.sfo.gov.uk.
Das SFO ermittelt unabhängig und ist ausschließlich staatlich organisiert. Es verlangt von Geschädigten niemals Geld für Rückzahlungen oder die Unterstützung bei der Rückgewinnung von Geldern.
Der Recovery-Scam: Ein zweiter Betrug mit psychologischer Raffinesse
Nachdem Anleger Opfer eines Anlagebetrugs wurden, befinden sie sich in einer emotional und finanziell verletzlichen Situation. Diese Lage machen sich die Täter des sogenannten Recovery-Scams zunutze: Sie kontaktieren die Geschädigten – oft mit täuschend echt aussehenden E-Mails, Briefen oder sogar Anrufen – und geben sich als Vertreter von Ermittlungsbehörden wie dem SFO, Interpol oder angeblichen „Rückerstattungsdiensten“ aus.
Typische Merkmale eines Recovery-Scams
- Kontaktaufnahme per E-Mail (hier von der E-Mail-Adresse support@sfo-inquirie.com), Telefon oder Brief durch angebliche Ermittler
- Verwendung gefälschter Logos und Briefköpfe (z. B. SFO, Europol, FCA)
- Versprechen, verlorene Gelder zurückzuholen – oft gegen „Bearbeitungsgebühren“
- Forderung nach Kopien von Ausweisdokumenten und sensiblen Daten
- Druck durch enge Fristen oder angeblich laufende Fristen für Rückforderungen
In Wahrheit handelt es sich um eine zweite Betrugswelle. Die Täter spekulieren darauf, dass die Opfer noch Hoffnung haben, ihr verlorenes Geld zurückzuerlangen – und bereit sind, nochmals Geld zu investieren, um diese Hoffnung zu verwirklichen.
Wie erkennen Sie einen gefälschten SFO-Kontakt?
Gefälschte SFO-Schreiben oder -E-Mails lassen sich an mehreren Merkmalen erkennen:
- Ungewöhnliche Domains: Das echte SFO nutzt ausschließlich die Domain „
@sfo.gov.uk
“ - Zahlungsaufforderungen: Keine echte Behörde verlangt Vorkasse für Ermittlungen oder Rückerstattungen
- Fehlende offizielle Kontaktkanäle: Keine Rückrufnummern auf der offiziellen Webseite oder nur schwer nachvollziehbare Kontaktdaten
- Verdächtige Dokumente: Offizielle Schreiben mit schlechtem Englisch, Grammatikfehlern oder fehlendem Briefkopf
Warum Recovery-Scams so gefährlich sind
Diese Form der Kriminalität ist besonders gefährlich, weil sie den Opfern erneut nicht nur Geld, sondern auch Hoffnung raubt. Der psychologische Schaden ist erheblich. Zudem werden häufig persönliche Daten weitergegeben, was weiteren Missbrauch nach sich ziehen kann.
Aus anwaltlicher Sicht besteht die Herausforderung darin, Betroffene vor weiteren Schritten zu bewahren und umfassend zu beraten. Gerade weil die Täter Listen real existierender Geschädigter nutzen, kann man nicht von einem Zufallsprinzip sprechen – die zweite Kontaktaufnahme basiert oft auf Daten, die aus dem ersten Betrug stammen.
Wie sollten sich Geschädigte von Serious Fraud Office SFO verhalten?
Wenn Sie eine solche Kontaktaufnahme erhalten haben oder bereits auf ein vermeintlich offizielles Rückforderungsangebot hereingefallen sind, gilt:
- Keine Zahlungen leisten! Seriöse Behörden fordern niemals Vorkasse
- Dokumentieren Sie alle Kontakte – Screenshots, E-Mails, Telefonnummern
- Kontaktieren Sie unsere Kanzlei – wir analysieren Ihren Fall unverbindlich
Ihre Rechte als Geschädigter – und wie wir Ihnen helfen können
Die Kanzlei Ritschel & Keller ist spezialisiert auf die Vertretung von Anlegern, die Opfer von Anlagebetrug geworden sind – und auch auf die Abwehr sogenannter Recovery-Scams. Wir prüfen in jedem Einzelfall:
- Welche realistischen Chancen auf Rückgewinnung bestehen
- Welche internationalen Ermittlungen bereits laufen
- Ob zivilrechtliche Haftungsansprüche geltend gemacht werden können
- Wie die Täter identifiziert und Vermögenswerte gesichert werden können
Wir arbeiten eng mit internationalen Kooperationspartnern und Ermittlungsstellen zusammen. In vielen Fällen gelingt es, zumindest Teile der investierten Gelder zurückzuholen – insbesondere, wenn frühzeitig reagiert wird.
Fazit: Vertrauen Sie nicht auf leere Versprechen – vertrauen Sie auf juristische Kompetenz
Ein zweiter Betrug ist für viele Opfer schwer zu verkraften. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Wenn Sie kontaktiert wurden – sei es durch angebliche Behörden oder dubiose Rückgewinnungsfirmen – kontaktieren Sie uns umgehend. Unsere Kanzlei bietet Ihnen eine fundierte Ersteinschätzung und eine Strategie zur weiteren Vorgehensweise.
Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung. Vertrauen Sie Ritschel & Keller.
Ritschel & Keller